Hallo Schachfreunde
Auch ich begrüße die nun endlich in Gang gesetzte Diskussion, wenn auch nur über einen bereits gefassten Beschluss.
Inhaltlich kann ich mich eigentlich voll und ganz den Ausführungen der Schachfreunde Bernd David und Ralph Schlosser anschließen.
Ich sehe auch, dass eine Fortführung der Saison, zumindest in diesem Jahr, sehr risikobehaftet zu sein scheint.
Die Ausdehnung der Saison bis März/April 2021 hatte ich bisher als ein mögliches Szenario gesehen. Jedoch auch diese Fortführungsvariante hat mehrere Unbekannte. Würden denn März 2021 noch alle Spieler in den jetzt so aufgestellten Mannschaften noch zur Verfügung stehen? Es ist eine recht lange Zeit und möglicherweise hat sich schon der ein oder andere mit Wechselgedanken beschäftigt, sei es aus beruflichen oder/und privaten Gründen. Manche ältere Spieler könnten gerade jetzt das Beenden der aktiven Laufbahn ins Kalkül ziehen. Also glaube ich nicht, dass im März 2021 die Mannschaften so antreten würden, wie sie die Saison normalerweise beendet hätten. Somit würde auch in diesem Fall höchstwahrscheinlich eine Wettbewerbsverzerrung eintreten. Der augenblickliche Vorteil scheint zu sein, dass man genau diese Variante im überregionalen Geschehen mit im Auge hat.
Verschlimmern würde sich die Sachlage jedoch, wenn in 2021 immer noch nicht, bzw. schon wieder nicht gespielt werden könnte. Denn solange kein wirksamer Impfstoff allen zur Verfügung steht unterliegen wir eben der Gefahr einer zweiten vielleicht sogar einer dritten Epidemiewelle. Sollten diese möglichen Folgewellen vielleicht überschaubar bleiben, werden trotzdem und zu Recht Spieler und Eltern der Nachwuchsspieler das persönliche Risiko abzuwägen haben. Ein Zuruf oder Aufruf: „Habt euch mal nicht so!“ wäre absolut nicht angebracht.
Die Saison 2019/2020 nun so fortzuführen, wie vom Erweiterten Spielleiterausschuss beschlossen, bereitet mir also außerordentliche Kopfschmerzen. Dazu ist alles von Ralph Schlosser gesagt worden.
Natürlich sind sämtliche Gedanken auch auf das überregionale Geschehen zu übertragen, was die Sache vielleicht nicht einfacher macht.
Ich denke, der Abbruch der Saison wäre die einzig vernünftige Lösung. Der Auf- und Abstieg sollte in Abhängigkeit der überregionalen Entscheidungen getroffen werden. Nur das macht in meinen Augen Sinn.
Dem Vorschlag von Ralph Schlosser, jetzt sich Gedanken zu machen, wie geht es in der Zukunft weiter, was könnten wir im Landesverband (Spielbetrieb) ändern, unterstütze ich ausdrücklich.
Schön fände ich es auch, wenn das Nachwuchsgeschehen in die Diskussion mit einbezogen werden könnte. Denn hier sind die Probleme meines Erachtens durch die Altersklasseneinteilung doch differenzierter zu betrachten.
Manfred Riechert

Manfred Riechert
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Samstag, 30 Mai 2020 21:29 gepostet von Martin Michalek
Liebe Schachfreunde,
sorry, ich habe gerade die neuesten Einträge seit 27.-28. Mai noch nicht durchgelesen. Aber...
den pessimistischen Schachfreunden Schlosser, Riechert und David möchte ich doch entgegenhalten, dass
1.) nicht alle 14-15 Teilnehmer des Spielleiterausschusses, obwohl sie - was die Spielbetriebswiederaufnahme Ende August - einer Meinung waren, nicht irgendwie verblendet oder gar leichtsinnig entschieden,
2.) ich selber Anfangs (März-April) mit Angst den Alltag gestaltet habe, immer im Bewusstsein, dass meine bettlägrige bewegungsunfähige Mutter keine Überlebenschance bei Infizierung dieses Covid-19-Virus gehabt hätte,
3.) ich mich täglich über die Infektionszahlen und die Todesrate informierte (Landkreis / Sachsen-Anhalt / Deutschland / Europa / weltweit).
Nun aber, - 30.05.2020 -, kann ich/man nur zu dem Schluss kommen, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetrieben (fast sogar bedenkenlos) in erst 3 Monaten selbstverständlich erfolgen kann! Ich selber bin längst spielmüde und habe null Lust auf Nahschach in nächster Zeit, aber dem Drang und Elan der Jugend darf hier ruhigen Gewissens stattgegeben/nachgegeben werden. Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verbreitung des Virus sprechen jedenfalls nicht dagegen; keine 60 Corona-Toten seit Beginn des Jahres und ein paar dutzend Infizierte im gesamten Land Sachsen-Anhalt.